Festival – Awarenesskonzept

Awareness bedeutet, einen rücksichtsvollen, verantwortungsbewussten und solidarischen Umgang miteinander zu etablieren und zu pflegen.

Unser Verständnis des guten Lebens für alle beinhaltet einen verantwortungsvollen und respektvollen Umgang miteinander, sowie ein Leben ohne Unterdrückung und Ausgrenzung. Es geht uns nicht darum, Auseinandersetzungen zu meiden – eine inhaltliche Debatte oder ein politisches Streitgespräch sind uns durchaus willkommen. Was wir dabei aber nicht wollen, sind Grenzüberschreitungen und gewaltvolles Handeln*.

Zum jetzigen Zeitpunkt verstehen wir dieses „gute Leben für alle“ als eine Utopie. Wir möchten auf dem Festivalgelände diese Utopie im kleinen Rahmen ausprobieren und zeigen, dass es möglich ist. Dazu gehört auch, sich über strukturelle Aspekte unseres alltäglichen Miteinanders klar zu sein. Fast alle Menschen erleben mehr oder weniger oft Diskriminierung und/oder handeln selbst diskriminierend und gewaltvoll. Wir werden Sexismus, Rassismus, Ableismus, Klassismus und andere Unterdrückungs- und Diskriminierungsformen auf dem Festival nicht ausblenden können, geschweige denn in wenigen Tagen überwinden.
Das heißt, Menschen können auch hier auf dem Festival davon betroffen sein, diskriminierende Erfahrungen machen und sich unwohl fühlen. Für Betroffene wollen wir einen Rückzugsraum und bei Bedarf ein offenes Ohr anbieten. Für die Verursacher:innen behalten wir uns vor, von unserem Hausrecht Gebrauch zu machen und behalten uns einen Geländeverweis vor.

Wenn du dich unwohl fühlst, eine diskriminierende oder grenzüberschreitende Situation erlebt oder beobachtet hast, kannst du dich jederzeit an Leute aus dem Orgateam wenden. Du erkennst uns an den pinken Westen oder erreichst uns über die Bar, im Festivalcafé oder beim Eingang/Infowagen.

Uns ist wichtig zu betonen: Dieses Angebot ist keine Garantie für Sicherheit. Wir können damit auch nicht die Verantwortung für ein konfliktfreies Festival übernehmen. Zum Grundsatz unseres Awarenesskonzeptes gehört daher ganz zentral gegenseitige Verantwortungsübernahme: Es liegt an uns allen, aufmerksam und selbstverantwortlich zu handeln, bei diskriminierendem Verhalten einzuschreiten und uns entgegengebrachte Kritik ernst zu nehmen.


*Gewaltvolles Handeln beginnt bereits bei (un)absichtlichen Grenzüberschreitungen und verbalen Angriffen, z.B. durch diskriminierende Äußerungen oder auch beim Herunterspielen der Wahrnehmung von betroffenen Personen. Ob eine Grenzüberschreitung stattgefunden hat, kann nur die betroffene Person bestimmen!